Jubiläum: Jeannine Görde-Vogt ist seit 10 Jahren Leiterin der Johanniskantorei

Von Thomas Breitenbach

Zehn Jahre sind in der Geschichte der 1877 gegründeten Johanniskantorei kein allzu langer Zeitraum, und doch markiert die letzte Dekade eine besondere Wegstrecke in unserer Geschichte: denn am 1. Mai 2000 übernahm Jeannine Görde-Vogt die musikalische Leitung unseres Chores.

Als die damalige Studentin der Musikhochschule Frankfurt die Chorleitung übernahm, befand sich die Johanniskantorei in einer tiefen Krise. Viele Sängerinnen und Sänger hatten die Kantorei verlassen und Jeannine Görde-Vogt stand vor der Aufgabe die Kantorei personell und musikalisch neu aufzubauen. Betrachtet man die Entwicklung des Chores unter ihrer Leitung, so ist dies mehr als gelungen. "Offene Singen", Mund zu Mund Propaganda, Mitgliederwerbung in der Gemeindezeitung und nicht zuletzt das unter ihrer Leitung stetig steigende sängerische Niveau der Kantorei führten dazu, daß sich neue Sängerinnen und Sänger an den Chor banden. Ihre hohe musikalische Kompetenz, regelmäßige Stimmbildung und präzise, konzentrierte Probenarbeit schufen sängerische Grundlagen, die es ermöglichten bald wieder größere Werke qualitativ hochwertig aufzuführen.

Heute kommt in den Konzerten der Johanniskantorei ein vielseitiges und musikalisch anspruchsvolles Repertoire zur Aufführung, das von Werken des Barock bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen reicht. Mit bislang mehr als zwanzig Konzertauftritten unter der Leitung der studierten Kirchenmusikerin ist die musikalische Arbeit der Kantorei zudem ausgesprochen produktiv, dazu kommen jährlich 4 - 6 Auftritte im Gottesdienst.

Musikalische Höhepunkte gab es unter ihrer Leitung in den vergangenen Jahren viele – zu viele um sie hier einzeln aufzuführen. Erinnert sei nur an das Passionskonzert 2004 mit der Aufführung von John Rutters Requiem, an das Jubiläumskonzert zum 130jährigen Bestehen der Kantorei mit Haydns „Nelsonmesse“ als Hauptwerk, oder an das vergangene Adventskonzert, in welchem wir den "Weihnachtsteil" von Händels Messiah aufführten. Dazu kamen Aufführungen von Bachkantaten, Schubert-Messen, oder der Liebesliederwalzer von Johannes Brahms. In unserer Konzertrückschau kann man sich ein ausführliches Bild von all den Konzerten und der Vielseitigkeit unseres Repertoires unter ihrer Leitung machen.

Das nächste musikalische Großprojekt ist mit der geplanten Aufführung des Requiems von Maurice Duruflé am Ewigkeitssonntag übrigens schon in Vorbereitung. Da wir es in einer Fassung für Orgel, Chor und Soli singen werden, wird auch die Schuke-Orgel der Johanniskirche im Mittelpunkt dieses Konzertes stehen. Die Kantorei jedenfalls freut sich schon sehr darauf, auch dieses Projekt mit ihrer Chorleiterin Jeannine Görde-Vogt zu realisieren.